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Dieses Thema hat 108 Antworten
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 Palästinaonline-Forum
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Obelix Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 184

26.01.2003 19:36
#46 RE:Jetzt reichts Antworten

@ mali:

In Antwort auf:
Du bezeichnest sie als "Oberzionistin" und sie dich als "Nazi". ... Fur euch wird Zionist auch als Schimpfwort benutzt. Danke, ich bin auch Zionist.

Nein, ich betrachte Zionist nicht als Schimpfwort, eher als Klassifizierung. Für mich keine positive, das gebe ich zu, aber ein Schimpfwort ist es im Gegensatz zu Nazi für mich nicht. Eher sowas wie "Kommunist", was ich auch nicht positiv finde, aber trotzdem nicht für eine Beleidigung halte. Schließlich war mein Großvater in der Nazi-Zeit Kommunist und das war damals nicht einfach. Außerdem gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Dir: Du betrachtest Dich selbst als Zionist, ich mich aber definitiv nicht als Nazi!
In Antwort auf:
Du hast viele antisemitische Gedanken (Juden zuviel Macht in Deutschland, Einflus der Juden in USA usw, willst das Juden sich aufloesen und ihre Identitaet aufgeben usw.)also eine abwertende Haltung zu Juden.

Ob man das als antisemitisch bezeichnet, ist eine Frage der Definition. Ich würde es eher Israel-kritisch nennen. "abwertend" stimmt aber nicht, ich halte die Juden für sehr fähig, "kritisch" oder von mir aus auch "negativ" wäre der richtigere Ausdruck.

Gruss
Obelix
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

Schneemann Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 204

26.01.2003 22:12
#47 RE:Jetzt reichts Antworten

Hmm ich habe so das Gefühl das das wort antisemit, sehr häufig verwendet wird, und das, so denke ich, fast immer zu unrecht. Genauso die Äuserungen "Nazi", wann treffen sie denn zu ?
Wenn ich behaupte das die Juden eine sehr starke Lobby in den USA haben, oder wenn ich der Meinung bin das der ZDJ manchmal sehr falsch mit seinen Äuserungen liegt, und ich sie entsprechend kritisiere, wenn ich gegen Steuerzahlungen an den ZDJ bin ( ich habe damit kein problem, soll nur ein Beispiel sein).
Wenn ich Sharon kritisiere, Friedmann für ein arroganten Sch....kerl halte?!

Ein Beispiel: Möllemann wurde als Nazi beschimpft, weil er sein umstrittenes Flugblatt unters Volk gebracht hat, kann mir denn einer sagen was daran so verwerflich war, daß man ihn gleich mit dem schlimmsten bezeichnet das es gibt, man kann über die Aktion sagen was man will, der Inhalt ändert sich trotzdem nicht, ich persönlich denke die Aktion war überflüssig, aber den Inhalt fand ich keineswegs antisemitisch.

Es ist nur immer wieder zu beobachten wie schnell Menschen als antisemit bezeichnet werden, Roland Koch hat versehentlich einen Vergleich von Besserverdienden mit den Juden gebracht ( judenstern), es hat nicht viel gefehlt und schon hätte er den Stempel von Möllemann auf der Stirn gehabt, war denn das wirklich so schlimm, er hat sich auch entschuldigt, ich habe an seiner Entschuldigung keinen Zweifel.

Wenn man die Religionsgemeinschaft der Juden mit den anderen Religionsgemeinschaften wie den Islam vergleicht, gibt es unterschiede in deren Darstellung wie Tag und Nacht.
Ein Beispiel dazu: Nach dem 11.9 wurden in ganz Deutschland verstärkt Synagogen, Botschaften etc. bewacht, Moscheen aber gar nicht, aber gerade die wahren nach dem 11.9 opfer von übergriffen, daß aber schert keinen, wenn eine Mosche beschädigt wird, passiert nichts, bei einer synagoge dagegen ist die Polizei hellhörig.

Politiker reden über den Islam und deren Angehörige in einer weise die fast an rassismus grenzt, ein Blick auf die Konservativen reicht, der Umgang mit dem Islam ist knallhart, die Mosche in der ich zum Freitagsgebet gehe, wurde aufgrund der Behauptung eines Augenzeugen durchsucht, der Behauptet hat, daß Osama-Bin-Laden sich in der Versteckt hält, ein Witz mehr kann ich nicht dazu sagen, fakt ist das menschen unterschiedlicher Religionen hier nach 2 Masstäben bewertet werden, und das geht schon richtung rassismus, und vor dem Gesetz sind wir schon lange nicht mehr gleich, laut Verfassung.

Warum schreibe ich das hier? Naja vielleicht weil mich eine kleinigkeit nervt, nähmlich das Kritik sehr häufig mit antisemitismus gleich gesetzt wird, zwar sagen hier alle kritik an Israel ist nicht verboten, doch wenn du das machst dann bist du ganz schnell auf der Abschussliste.

In Antwort auf:
Du hast viele antisemitische Gedanken (Juden zuviel Macht in Deutschland, Einflus der Juden in USA usw, willst das Juden sich aufloesen und ihre Identitaet aufgeben usw.)also eine abwertende Haltung zu Juden.

Genau das kritisiere ich, es ist nicht unbestritten, daß die Juden doch eine sehr Einflussreiche Lobby in den Staaten haben, auch der ZDJ mischt sich meiner Ansicht nach zuviel in Politische Entscheidungen ein, die sie nicht zu interessieren haben, beispiel die Haltung Deutschlands im Irak konflikt, oder Waffenlieferungen.
Die Identität will niemand auflösen mali, aber ich erwarte genau das selbe was man von andern auch verlangt, nähmlich sie zu intergrieren, man sollte da, so denke ich keine Ausnahme machen. Ich halte es nicht für abwertend wenn man sowas verlangt, andere Gläubige sollen das doch auch, und vor dem Gesetz sind wir hier alle gleich.

Ich habe nur das Gefühl das Israel, bzw. Juden hier einen Sonderstaatus genießen, weil sie sehr häufig von Kritik verschont bleiben, selbst wenn Kritik angebracht ist.

Schneemann Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 204

26.01.2003 22:17
#48 RE:Jetzt reichts Antworten

In Antwort auf:
und vor dem Gesetz sind wir hier alle gleich.

Laut verfassung

Obelix Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 184

26.01.2003 22:56
#49 RE:Jetzt reichts Antworten

In Antwort auf:
das Kritik sehr häufig mit antisemitismus gleich gesetzt wird, zwar sagen hier alle kritik an Israel ist nicht verboten, doch wenn du das machst dann bist du ganz schnell auf der Abschussliste.

That`s it!

Gruss
Obelix
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

Al Boland Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 195

26.01.2003 23:02
#50 RE:Jetzt reichts Antworten

@Obelix&Schneemann
Dann bringt mal ein paar Beispiele aus dem Forum hier! Wo wird vorschnell mit der "Antisemitismuskeule" gearbeitet?

Disciple Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 323

26.01.2003 23:05
#51 Die Perspektive Antworten

Hallo Schneemann

In Antwort auf:
Ein Beispiel: Möllemann wurde als Nazi beschimpft, weil er sein umstrittenes Flugblatt unters Volk gebracht hat, kann mir denn einer sagen was daran so verwerflich war, daß man ihn gleich mit dem schlimmsten bezeichnet das es gibt, man kann über die Aktion sagen was man will, der Inhalt ändert sich trotzdem nicht, ich persönlich denke die Aktion war überflüssig, aber den Inhalt fand ich keineswegs antisemitisch.


Das Problem an diesem Flugblatt ist wohl weniger der Inhalt als die Zielsetzung. Ich finde es wesendlich interessanter, warum kaum ein anderes Volk / Religion so ausdauernd geahsst und verfolgt wurde, wie das Jüdische.
Und genau darauf zielte dieses Flugblatt ab - Stimmenfang bei allen die einen Hals auf Juden haben.
Was hat denn die israelische Innenpolitik mit dem Wahlkampf in Deutschland zu tun ?? Und wenn es "nur" um Kritik an dem vorgehn gegen die Palästinenser gegangen wäre, warum wurde dann z.B. nicht auch Putin in einem FDP Flyer kritisiert ??

In Antwort auf:
Ein Beispiel dazu: Nach dem 11.9 wurden in ganz Deutschland verstärkt Synagogen, Botschaften etc. bewacht, Moscheen aber gar nicht, aber gerade die wahren nach dem 11.9 opfer von übergriffen, daß aber schert keinen, wenn eine Mosche beschädigt wird, passiert nichts, bei einer synagoge dagegen ist die Polizei hellhörig.

Naja. Es läßt sich ja wohl kaum bestreiten, das jüdische bzw isrelische Gebäude weltweit höher gefährdet sind als Moscheen. Beispiele nach dem 11.9 brauche ich wohl kaum aufzulisten.

In Antwort auf:
Politiker reden über den Islam und deren Angehörige in einer weise die fast an rassismus grenzt, ein Blick auf die Konservativen reicht, der Umgang mit dem Islam ist knallhart, die Mosche in der ich zum Freitagsgebet gehe, wurde aufgrund der Behauptung eines Augenzeugen durchsucht, der Behauptet hat, daß Osama-Bin-Laden sich in der Versteckt hält, ein Witz mehr kann ich nicht dazu sagen, fakt ist das menschen unterschiedlicher Religionen hier nach 2 Masstäben bewertet werden, und das geht schon richtung rassismus, und vor dem Gesetz sind wir schon lange nicht mehr gleich, laut Verfassung.


Ich habe es eher so erlebt, das nach dem 11.9 eine große Kampagne für den Islam gestartet wurde. Im WRD 5 wurde über mehrere Tage hinweg von ( ich glaube ) 21.°° bis 23.°° der gesammte Koran vorgelesen. Kaum eine Sendung, die sich nicht darum drehte, wie freidfertig der Islam doch eigendlich ist. Selbst in Lilliputz ( eine Kindersendung ) auf WDR 5 wurde das für Kinder so rübergebracht. Es gab doch auch zahlreiche "Ökumenische" Veranstalltungen usw.

Und was Du mit der Verfassung meinst, könntest Du vieleicht etwas genauer ausdrücken - ich weiß nicht so genau, was Du damit meinst.

In Antwort auf:
Ich habe nur das Gefühl das Israel, bzw. Juden hier einen Sonderstaatus genießen, weil sie sehr häufig von Kritik verschont bleiben, selbst wenn Kritik angebracht ist.

Und ich habe den Eindruck, das gerade bei Israel sehr genau hingesehen wird, während Deutschland und die ganze Welt an anderen Orten bewußt wegsieht.

Grüße

Kai

mali Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 335

26.01.2003 23:11
#52 RE:Jetzt reichts Antworten

@ obelix

In Antwort auf:
Ich würde es eher Israel-kritisch nennen
sehr israelkritisch wen man aussagt das Juden zuviel Macht in Deutschland haben und ihre identitaet ablegen sollen.

mali

mali Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 335

26.01.2003 23:17
#53 RE:Jetzt reichts Antworten

In Antwort auf:
Wenn so viel Hass und Wut zu spüren ist, dann muss die isr. Regierung was falsch machen nicht wahr?
Grüsse
Islam

aha, heute hat Al Andalus wieder Lust unter sein Nick "Islam" zu schreiben . Braucht er als Al Andalus wieder Selbstbestaetigung.

Schon beachtlich wie manche denken das alle Leute in diesen Forum dumm sind.

@ Schneemann

In Antwort auf:
Wenn ich behaupte das die Juden eine sehr starke Lobby in den USA haben,
dann werfe ich auch nicht Antisemitismus vor sondern kontere mit ausreichenden Argumenenten um diese Behauptung zu widerlegen. Beispiel ist diese Bericht:

http://www.zeit.de/2002/18/Politik/200218_lobby.html

"Shmooze-Politik

Warum ist Bush nachsichtig mit Scharon? Jedenfalls nicht wegen Amerikas jüdischer Lobby

Wen dich interesiert und du an die Luegengeschichten einer zu maechtigen juedischen Lobby glaubst dann kannst den Bericht durchlesen.

mali

Obelix Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 184

26.01.2003 23:26
#54 RE:Jetzt reichts Antworten

@ mali:

In Antwort auf:
sehr israelkritisch wen man aussagt das Juden zuviel Macht in Deutschland haben und ihre identitaet ablegen sollen.

Das erste habe ich geschrieben, das zweite nicht. Ich sagte lediglich, daß ich von einem Deutschen erwarte, daß er zunächst Deutscher ist und von einem amerikanischen Staatsbürger, daß er zunächst Amerikaner ist. Und wer das nicht will, soll m.E. nach Israel gehen und nicht ein anderes Land zu Israels Vorteil beeinflussen.

Ich verstehe Dich nicht! Jetzt fange ich langsam an, darüber nachzudenken ob es vielleicht doch nicht so ne schlechte Idee war einen jüdischen Staat zu gründen - da ist es Dir auch wieder nicht recht!

Gruss
Obelix
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

mali Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 335

26.01.2003 23:39
#55 RE:Jetzt reichts Antworten

@ Obelix

In Antwort auf:
Ich sagte lediglich, daß ich von einem Deutschen erwarte, daß er zunächst Deutscher ist und von einem amerikanischen Staatsbürger, daß er zunächst Amerikaner ist. Und wer das nicht will, soll m.E. nach Israel gehen und nicht ein anderes Land zu Israels Vorteil beeinflussen.
Ist ein Deutscher nicht ein Deutscher? wer streitet das ab? Auch wen ich moechte kann ich mein juedische Identitaet nicht aufgeben. Ich versuche mich zu intigrieren, zahle Steuern, gehe Arbeiten, habe Deutsche Freunde und wir lachen und tanzen zusammen, haben viel Spas und wir helfen gegenseitig bei Problemen. Was willst du mehr? Das ich laut in ein Mikrofon schreie vor einer Versammlung "ich bin ein Deutscher"???.


Obelix Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 184

26.01.2003 23:50
#56 RE:Jetzt reichts Antworten

@ mali:

In Antwort auf:
Auch wen ich moechte kann ich mein juedische Identitaet nicht aufgeben.

Das verlangt auch niemand. Ich bin trotzdem der Meinung, wer nicht zuerst Deutscher ist und dann Jude, der sollte lieber nach Israel gehen. Letztlich ging es bei der Diskussion ja um die ausländischen Juden, die ihre Gastländer im Sinne Israels beeinflussen statt an die Interessen des eigenen Landes zu denken. Und ich wollte Dir klar machen, warum ich das nicht richtig finde. Daß man das so leider nicht durchsetzen kann und Israel noch lange kräftig davon profitieren wird, ist mir klar.
In Antwort auf:
Was willst du mehr? Das ich laut in ein Mikrofon schreie vor einer Versammlung "ich bin ein Deutscher"???.

Quatsch, das mache ich auch äußerst selten und ich bin wenigstens Deutscher. Kannst Du mich nicht verstehen, oder willst Du es nicht?

Gruss
Obelix
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

mali Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 335

27.01.2003 00:05
#57 RE:Jetzt reichts Antworten

In Antwort auf:
Ich bin trotzdem der Meinung, wer nicht zuerst Deutscher ist und dann Jude, der sollte lieber nach Israel gehen.
ich werde nie ein Deutscher sein, auch nicht wen ich mein Gesicht schminke um eine hellere Hautfarbe zu haben oder mein Haar blond faerbe und auch nicht wen ich irgendwan perfeckt deutsch spreche. Meine Kinder auch nicht aber vieleicht ihre Kinder wen sie in Deutschland geboren werden. Wen mein Sohn eine Nichtjuedin heiratet dann ist sein Kind kein Jude. wen meine Tochter heiratet und Kinder bekommt dann sind sie Juden. Ob sie dann "zuerst" sich als Deutsche oder Juden sehen bleibt ihnen dann ueberlassen.
In Antwort auf:
Quatsch, das mache ich auch äußerst selten und ich bin wenigstens Deutscher.
So ein Glueck fur dich!!
In Antwort auf:
Kannst Du mich nicht verstehen, oder willst Du es nicht?
Voelkerfeindlichkeit habe ich noch nie verstanden und will auch gar nicht.

mali

Obelix Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 184

27.01.2003 00:18
#58 RE:Jetzt reichts Antworten

@ mali:

In Antwort auf:
Voelkerfeindlichkeit habe ich noch nie verstanden und will auch gar nicht.

Das hat mit Völkerfeindlichkeit nichts zu tun, sondern mit Ehrlichkeit!

Gruss
Obelix
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

mali Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 335

27.01.2003 00:40
#59 RE:Jetzt reichts Antworten

@ obelix

In Antwort auf:
Das hat mit Völkerfeindlichkeit nichts zu tun, sondern mit Ehrlichkeit!
ich "schaetze" Menschen die ehrlich sind und ihre Voelkerfeindlichkeit zugeben:

"wer nicht zuerst Deutscher ist und dann Jude, der sollte lieber nach Israel gehen"...."

mali

satan Offline

Senior Mitglied


Beiträge: 511

27.01.2003 00:42
#60 RE:Jetzt reichts Antworten

In Antwort auf:
Wen dich interesiert und du an die Luegengeschichten einer zu maechtigen juedischen Lobby glaubst dann kannst den Bericht durchlesen.


Mit Kompetenz und vollen Kassen gewinnt die jüdische Lobby 80 Prozent
der Kongressabgeordneten für die Interessen Israels.

Das Fundament für den Erfolg der Israel-Lobby legt das «Fussvolk» der
Aipac (American Israel Public Affairs Committee). 60 ooo Mitglieder
zählt die Lobby im ganzen Land. Diese können jederzeit aufgeboten
werden, um Kongressmitglieder von den Anliegen Israels zu überzeugen.
Der Schlüssel zum Erfolg ist Geld. «Die Israel-Lobby ist eine
ethnische Spendenmaschine», schreibt Michael Lind in einer Analyse für
das renommierte, britische
«Prospect»-Magazin. Die Lobby setzt im ganzen Land auf höchst
effiziente Weise Kampagnengelder ein, «um auch dort gezielt
Kongressmitglieder zu beeinflussen, wo wenig jüdische Wähler wohnen».

Ein typisches Beispiel von exzellentem Lobbying ist der heutige
Senatsvorsitzende Tom Daschle. Als der Demokrat 1986 erstmals für den
Senat kandidierte, war seine Einstellung gegenüber Israel indifferent.
Aipac entschloss sich, Daschle zu «kultivieren», wie es im Lobbyjargon
heisst. Die Lobby finanzierte ein Viertel von Daschles Wahlkampagne,
die rund zwei Millionen Dollar kostete. In den folgenden Wahlkämpfen
erhielt Daschle von Aipac wiederum ähnliche Summen. Die hohen
Investitionen zahlten s ich aus. Während Daschle die Leiter im Senat
emporstieg, wurde er zu einem zuverlässigen Vorkämpfer für die
Interessen Israels. Auf diese Weise wurden in den letzten Jahrzehnten
Hunderte von Abgeordneten beider grossen Parteien mit Spenden und
intensivem Lobbying für die Interes sen Israels gewonnen.

In der Hauptstadt ergänzt die Aipac-Zentrale mit 130 hoch motivierten
Experten die Arbeit des «Fussvolks». Wenn im Kongress ein Geschäft auf
der Agenda steht, das für Israel von Relevanz ist, verschicken sie an
alle Abgeordneten einen «Talking Point Report», in dem die Anliegen
der Lobby knapp zusammengefasst sind. Zwecks Kontrolle führt Aipac
eine detaillierte Liste über das Abstimmungsverhalten jedes einzelnen
Kongressmitglieds. Zögernde Parlamentarier erhalten vor den
Abstimmungen eine spezielle
«Behandlung», meist ein direktes Gespräch, bei dem mit Nachdruck an
die Interessen Israels erinnert wird. Wie effizient die hartnäckige
Arbeit der Israel-Lobby ist, weiss William Quandt, Mitglied des
Nationalen Sicherheitsrates unter den Präsidenten Nixon und Carter:
«70 bis 80 Prozent aller Kongressabgeordneten stimmen in den für
Israel relevanten Fragen nach den Anweisungen von Aipac.»

Unterstützt wird die Arbeit von Aipac durch die zweite grosse jüdische
Lobby, die so genannte Präsidentenkonferenz (Conference of Presidents
of Major American Jewish Organizations), einem Bündnis von 51
jüdischen Organisationen, Zwischen den beiden Lobbys herrscht strikte
Arbeitsteilung: Während sich Aipac auf den Kongress konzentriert, ist
die Präsidentenkonferenz auf das Lobbying in der US-Regierung
spezialisiert.

Die Arbeit der Präsidentenkonferenz wird dominiert von ihrem Chef, Mal
colm Hoenlein. Der Abkömmling einer jüdisch-orthodoxen Familie aus
Philadelphia wurde von der Zeitung «Forward» als einflussreichster
jüdischer Amerikaner bezeichnet. Ein hoher US-Diplomat beschrieb ihn
sogar als die einflussreichste Privatperson in der amerikanischen
Aussenpolitik. Dank seiner energischen Art und seiner profunden
Nahostkenntnis öffnete er die Türen zu allen Abteilungen der
US-Regierung. Täglich steht Hoenlein mit dem Aussenministerium, einem
Präsidentenberater oder einem Botschafter in Kontakt, um die
US-Politik auf Israelkurs zu bringen.

Wie die Aipac-Führung verfolgt auch Hoenlein eine dezidiert
konservative Politik. Offiziell gibt sich der 56-Jährige zwar moderat
und allen israelischen Regierungen verpflichtet. Seine Sympathie für
Ariel Sharon und die Likud-Partei ist in Washington jedoch ein offenes
Geheimnis. Keinen Hehl macht Hoenlein aus seiner Ablehnung
israelischer Kompromisse gegenüber den Palästinensern. Jahrelang
sammelte er Geld für Bet El, eine der umstrittensten Siedlungen im
Westjordanland. Sein Engagement für die Siedler rechtfertigt er so:
«Juden haben das Recht, in Judäa und Samaria, dem alten jüdischen
Heimatland, zu leben - genauso wie sie das Recht haben, in Paris oder
Washington zu leben.

Vor Gott sind alle Menschen gleich

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