In Antwort auf:Ich bin auf keinen Fall ein Freund von n-tv aber Maischberger ist meiner Meinung nach die einzige Person, die bei n-tv Respekt verdient. Naél
Stimmt. Auch ne sehr attraktive, intelligente Frau, wie ich meine.
15.12.2002 21.30 - 22.00 Uhr Bayerisches Fernsehen REPORTAGE AM SONNTAG
Schüsse hörte das BR-Kamerateam kurz bevor es über den Check Point nach Gaza einreisen wollte. Für die "Reportage am Sonntag" war das Team nach Israel geflogen um zu dokumentieren, dass es trotz der Spirale der Gewalt noch winzige Hoffnungsschimmer zwischen Israelis und Palästinensern gibt, dass trotz der Feindschaft noch Kooperationen existieren, die fast im Verborgenen arbeiten. SACH ? "Save a Child's Heart" ist die weltweit größte Hilfsorganisation, die sich um herzkranke Kinder aus aller Welt kümmert. Was kaum jemand weiß: Um das Leben schwer kranker Kinder zu retten, arbeiten israelische und palästinensische Ärzte eng zusammen. Herzkranke Kinder, die in Gaza nicht behandelt werden können, werden ins Krankenhaus nach Tel Aviv gebracht und dort operiert. Seit Mai vergangenen Jahres gibt es einen deutschen "Ableger" von SACH: "Rette ein Kinderherz" Deutschland wurde von dem renommierten Herzchirurgen Prof. Bruno Reichart mit gegründet. Bisher wurden in Großhadern vier herzkranke SACH - Kinder aus Gaza und Äthiopien erfolgreich operiert. SACH trägt dabei die Flug- und Krankenhauskosten. Nach wie vor gibt es eine Warteliste von Kindern aus Gaza, die dringend eine Herzoperation brauchen. SACH finanziert sich über Spenden. STERNSTUNDEN, die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, will mit helfen, dass diesen Kindern geholfen werden kann. Mit den Spenden der Zuschauer sollen weitere acht schwer herzkranke Kinder aus Gaza in München operiert werden. Julia von Schwerin und Richard Chaim Schneider zeigen in ihrer Reportage "Rette ein Kinderherz", wie die Zusammenarbeit von palästinensischen, israelischen und deutschen Ärzten funktioniert. Sie berichten von der Hoffnung aller Beteiligter, dass mit SACH nicht nur Kinder gerettet werden, sondern auch ein kleiner Beitrag zur Versöhnung zwischen den verfeindeten Parteien geleistet wird.
Deutsche Kulturarbeit zwischen Panzern und Bomben Es hatte so viel versprechend begonnen nach den Vereinbarungen von Oslo über einen unabhängigen Staat Palästina neben Israel.
Um den kulturellen Austausch mit Deutschland zu fördern, wurde damals - mit Zustimmung der Israelis - die Gründung eines Goethe-Instituts in Ramallah vereinbart. Im November 1997 nahm Dr. Manfried Wüst seine Arbeit als Gründungsdirektor auf. Starke Kooperationspartner waren schnell gefunden: Die Birzeit-Universität, das Sakakini- Kulturzentrum, das Al-Kasaba-Theater mit seiner Cinémateque, Rundfunk und Fernsehen, die lutherische Schule "School of Hope", in der lange schon Deutsch gelehrt wird. Dreimal war Andrej Bockelmann nach dem Ausbruch der September-Intifada (2000) in Ramallah und konnte den Goethe-Direktor bei der Arbeit unter immer schwerer werdenden Bedingungen beobachten. Dabei entstanden ungewöhnliche Moment- aufnahmen aus dem Alltag eines Vertreters Deutscher Kultur im militärisch besetzten Palästina. Als die Israelis begannen, auf die verheerenden Selbstmordattentate palästinensischer Extremisten mit immer schärferen Militäraktionen zu reagieren, blieben er und seine Frau in Ramallah, - trotz einer Empfehlung aus Berlin, das Land zu verlassen. Manfried Wüst erlebte hautnah, wie Israel mehr und mehr Militär einsetzte und mit Panzern - einen Steinwurf vom Goethe-Institut entfernt - Arafats Hauptquartier unter Beschuss nahm, um so den Terrorismus zu bekämpfen.
Groß ist die Hoffnung auf Hilfe durch verstärkten kulturellen Austausch mit Deutschland. Das vielleicht erstaunlichste Fazit nach fünf Jahren deutscher "Kulturarbeit zwischen Panzern und Bomben": Trotz monatelanger Ausgangssperren geben die Palästinenser ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf. Was kaputt geht, wird erstaunlich schnell wieder in Stand gesetzt. Und das Goethe-Institut will seine Arbeit auf jeden Fall fortsetzen - auch wenn es unter dem Diktat der israelischen Besatzung momentan nicht einmal regelmäßig Deutschkurse durchführen kann.
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