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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 19.072 mal aufgerufen
 Palästinaonline-Forum
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Krokodil Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 209

23.01.2003 12:18
#31 RE:petition Antworten

Guten morgen,

In Antwort auf:
Hallo Lacoste

Da mußte ich Google aufmachen: danke für die Weiterbidung

Praktisch fast allem was du schreibst kann ich Recht geben, deshalb würde ich keine Zitaten hervorheben. Ich möchte auf keinen Fall Amerika vergöttern oder idealistisch darstellen: als früherer Marxist-Leninist weiß ich sehr gut wie der Kapitalismus von Natur her egoistisch und zynisch ist. Wie auch Demokratie keine ideelle Stattsform ist, die in Kombination mit Kapitalismus zu der Macht des Geldes führt. Was für Vorlieben hat Mr W. höchstpersönlich finde ich weniger wichtig: seine Rolle in der Amerikas Politik ist doch viel eingeschränkter als zB die Rolle des schnurrbartigen Diktators in Irak. In der ganzen Situation sind für mich 2 Dinge ausschlaggebend:

1. Die Gefahr, die von dem internationalen Terrorismus in Kombination mit Massenvernichtungswaffen ausgeht ist enorm und kann zum Verhängnis für die ganze zivisierte Völker gemeinschaft werden. Dieser Gefahr sollen alle seriöse Politiker bewußt sein, dabei sollten solche Unterbegriffe wie Souverenität, nationale Stolz, religiöse Unterschiede, selbst internationales Recht (ja, ja) eine vollkommen zweitgradige Rolle spielen. Saddam hat sehr lange, jahrelang damit gespielt bevor er sich unter dem internationalen Druck mit den Inspektionen einverstanden wurde.

2. Die USA ist (noch?) die einzige Supermacht auf der Erde und ist zustande die Aufgabe zu Rettung der Völker zu erfüllen. Die nationalen Interessen der USA auf dieser Zeitstrecke stimmen mit dem Grundinteresse von der zivilisierten Gesellschaft überein: in der jetztigen liberalisch-demokratischen Form überleben in Kampf gegen den Internationalen Terrorismus. Ich wollte damit nicht sagen, dass allen Leuten das Interesse gerecht ist, weil sich die Völker auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen befinden.

Wegen meiner Unterschätzung des Internationalen Rechts gerate ich sehr wahrscheinlich unter scharfer Kritik, aber denkt mal darüber nach:

1. Jedes Recht ist Abbild einer reellen Situation in eienr Gemeinschaft und ist kionservativ von Natur her
2. Jedes Recht kann nicht immer alle vorkommende Fälle eindeutig beurteilen: dafür gibt's Richter (nicht bloß die Gesetzbücher), meherere Gerichtsstufen, Apellationen, und, und, und ...
3. In kritischen Situationen (Krieg, ...) wird das normale Recht ausgesetzt
4. Die Durchschnittsleute sind bei der Weltanschauung begrenzt und erkennen die wichtigsten Veränderungen in der Realität erst später, manchmal zu spät, öfter wollen sie gar nicht erkennen, wenn das Leben deswegen unbequemer werden soll. Da denke ich in erster Reihe an Erfahrung von 2 verheerenden Weltkriege bevor die Verständnis kam, ein schlechtes Frieden ist besser als ein guter Krieg.

Gruß
Krokodil

pappabär Offline

Senior Mitglied

Beiträge: 344

23.01.2003 21:33
#32 RE:petition Antworten

Hi Kroko..

Lacost klingt nobel, nicht wahr? Aber bleiben wir mal beim Krokodil

In Antwort auf:
als früherer Marxist-Leninist weiß ich sehr gut wie der Kapitalismus von Natur her egoistisch und zynisch ist.

Ohjee, aber in jeder Phase besser als dieser diktatorische Sozialismus der da versucht wurde. "Das Kapital" war zu seiner Zeit sicher ein progressives Werk, Lenin ein Mann mit Idealen, ... mit Lenins Tod war der Sozialismus faktisch beendet... willkommen Diktatur. Der von Dir angesprochene Kapitalismus, legt den Menschen Begriffe wie Freiheit, Unabhängigkeit, freie Möglichkeiten, Entscheidungsmöglichkeiten in die Hände: Egoismus ist das was Menschen daraus machen, oder auch nicht!

In Antwort auf:
Wie auch Demokratie keine ideelle Stattsform ist, die in Kombination mit Kapitalismus zu der Macht des Geldes führt.

Sicher Richtig, sie ist die "beste aller schlechten Staatsformen"... Ich kenne keine Bessere.

In Antwort auf:
Die Gefahr, die von dem internationalen Terrorismus in Kombination mit Massenvernichtungswaffen ausgeht ist enorm und kann zum Verhängnis für die ganze zivisierte Völker gemeinschaft werden.

Richtig!

In Antwort auf:
Dieser Gefahr sollen alle seriöse Politiker bewußt sein, dabei sollten solche Unterbegriffe wie Souverenität, nationale Stolz, religiöse Unterschiede, selbst internationales Recht (ja, ja) eine vollkommen zweitgradige Rolle spielen.

Das ist doch schon längst der Fall, machen wir uns da doch mal nix vor! Schau Dir Nahost an... da ist es fast schon drittrangig... Was nebenher wirklich nicht gesund ist.

In Antwort auf:
Die USA ist (noch?) die einzige Supermacht auf der Erde und ist zustande die Aufgabe zu Rettung der Völker zu erfüllen.

"Rettung der Völker..."... Es gibt sicher viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt, aber die USA und der Welterlöser???

1. Amerika sollte vor dem internationalen "Rettungsakt" vielleicht erst einmal sich selber retten: Ich rede von Todesstrafe, Rassismus, Armut.... ich rede von Chancenlosen jungen Menschen in Ghettoartigen Stadtvierteln die nur ihre Gang haben und sich selber die Birne wegschießen..... ich rede von einem System in dem Krankenversicherungen nicht einmal für 1/3 der Bevölkerung da ist... ich rede von einem Land in dem der schwarze Mann irgendwo immernoch Sklave ist (egal ob er von der Polizei (!) zusammengeschlagen wird oder vor Gericht nur eine mindere Verteidigungsmöglichkeit hat). Ich könnte hier munter weiter machen.....

2. "Rettung der Völker" - Wer entscheidet denn was und wer gerettet werden muss? Ausschließlich die USA! Und was gerettet werden soll, richtet sich wieder nach wirtschaftlichem Interesse!
Oder, wo war denn die Rettung auf dem Balkan? Wo war der Polizist als Serben Massenmorde vor den Augen der Welt vollführte? Wo ist der Polizist wenn sich in Afrika ganze Völker gegenseitig abschlachten? Wo ist da der Polizist? Gestate mir die zynische bemerkung: Da ist ja auch kein Öl.
Das ständige militärische Versagen der USA liegt für mich nicht in Worten wie Vietnam.... Das versagen zeigt sich im Züchten eigener Feinde: Saddam und Bin Laden sind da nur die aktuellsten. Der einstige Freund, der gehätschelt, finanziert und ausgebildet wurde gerät ausser Kontrolle (mal wieder)... Und dann kommt der Ziehvater USA und bombt ihn weg, mit hunderttausenden zivilen Opfern und millionen Flüchtlingen... Die USA der Retter der Völker? (So weit kann ich meine Augenbrauen gar nicht hochziehen wie ich da staune!).

3. Denken wir mal in alternativen! Also, auch ich bin dafür das Saddam weg kommt - rede ich nicht drumherum! Und jetzt stelle ich mir die einfache Frage... in einem bettelarmen Land wie dem Irak findet man mit Sicherheit Menschen die für geld empfänglich sind... ich rede hier von geheimdienstlichen Tätigkeiten: In 10 Jahren soll es nicht möglich gewesen sein, Saddam auf geheimdienstlichen Wege auszuschalten? Pardon, immerhin reden wir nicht vom polnische Geheimdienst... wir reden vom CIA, vom Mossad etc.. denken wir mal darüber nach!
Und der Grund warum ich mittlerweile so sehr gegen Krieg bin: UNICEF rechnet mit 250.000 Zivilen Todesopfern, und mehr als 3 Mio. Flüchtlingen die auf der Flucht sein werden und von der UNO zu 95% (!) nicht rechtzeitig versorgt werden könnten: Eine humanitäre Karastrophe! Und das dann als "Rettung der Welt" zu bezeichnen, naja, das finde ich sehr zynisch.

4. Wann rettet uns die USA wohl vor den restlichen Ländern mit Massenvernichtungswaffen? Lt internationalen Verpflichtungserklärungen und Vereinbarungen haben u.a. Indien, Pakistan, Nordkorea, Israel, widerrechtlich Massenvernichtungswaffen!
Müßte die USA nicht auch Frankreich angreifen? Immerhin, ihre Atomtests haben große Teile des Lebensraumes der Polynesier platt gemacht, unbewohnbar für Jahrhunderte.

Wenn es tatsächlich so sein soll, dann sollte auch nicht mit zweierlei Maß gemessen werden - entweder ganz oder garnicht, entweder - oder!

In Deinen 4 Punkten magst Du ja sogar recht haben, zumindest ist es eine nachvollziehbare denkweise, aber....

In Antwort auf:
Da denke ich in erster Reihe an Erfahrung von 2 verheerenden Weltkriege bevor die Verständnis kam, ein schlechtes Frieden ist besser als ein guter Krieg.

... gehört es auch zu dieser Erfahrung das es mal folgenden Sprachgebrauch gab: "Hitler sagte auch er will die Welt erretten, vor dem jüdischen Bolschewismus, der die Völker der Welt bedroht!"

All das ist sicher mal des Nachdenkens wert.

Gruss
pappabär

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