Hallo Robbi,
vielen Dank für deine ausführliche Anwort.
1000x ja, was du da schreibst, wenn auch jeder einzige Punkt den du ansprichst schwieriger ist als eine Mondfahrt.
Ich kann dir darauf eigentlich kaum antworten, weil hinter und zwischen den Zeilen die halbe Welt, die Menschen an sich und meine Geschichte als Deutsche geschrieben steht.
Es ist halt der grosse Bogen um den Nahostkonflikt und der Teufel steckt im Detail.
- Der Friede beginnt in den Herzen der Menschen, der Friedensruf wird kaum noch gehört.
Warum wird der Friedensruf nicht mehr gehört?!, wer schreit lauter?
Wenn er nicht mehr gehört werden, so liegt es auch daran, dass die Falken so lange und laut rufen, bis die Menschen ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen.
(„Du sollst nicht“, sagte die Eule zum Auerhahn, „du sollst nicht die Sonne besingen, sie ist nicht wichtig“. Der Auerhahn nahm die Sonne aus seinem Lied und es war schön finster.)
- Aus Angst entsteht Hass.
Bevor Hass entstehen kann, empfinden Menschen Ohnmacht und Verzweiflung.
Aus Ohnmacht und Verzweiflung entsteht Hass.
Also folgerichtig, die Angst muss bekämpft werden, aber eben auch gegen Ohnmacht und Verzweiflung ist ein mäßigender Einfluß noch möglich. Ist der Hass einmal geboren wird alles unendlich schwieriger.
- Die Friedensbewegung.
Ich kann es nicht beurteilen. Aber gibt es überhaupt „die“ Friedensbewegung?! Ich zieh mal einen Vergleich zu Protestbewegungen in Deutschland. Z. B. Anti-Atom-Bewegung. Da gibt es die radikalen Aktivisten, die sich auf der Castorstrecke anketten und alles riskieren und die friedfertigen BI`s, die lieber Sitzblockaden durchführen oder auch nur Schilder hochhalten. Das ist keine homogene Masse, aber alle verfolgen das selbe Ziel. Jede Gruppe hat in der Form ihres Widerstandes die sie wählt Recht und macht ihre Sache gut, solange keine Menschen zu Schaden kommen (also ziviler Ungehorsam). Gleichzeitig ist es aber vielleicht auch problematisch, weil die Anti-AKW-Bewegung dadurch keine Massenbewegung mehr ist und daher an Einfluß verliert.
Wie bekommt man viele verschiedene Menschen unter einen Hut?!
- Kann die Politik Frieden im Nahen Osten schaffen?
Ja, sie muß, denn es ist ihre Aufgabe.
Nein, denn Politik ist zuerst den Interessen ihrer Vertreter verhaftet.
In diesem Sinne ist die Frage: cui bono? immer angebracht.
Nun, da ich das alles noch einmal durchgelesen habe, sehe ich bei mir jede Menge Fragmente. Aber es geht ja schließlich auch alles vom hundertsten ins tausendste, einfache Lösungen gibt es nicht und das Forum wird das Rad nicht neu erfinden.
Grüsse annab
Friede und Gerechtigkeit für ALLE Völker!