ich muss dir zustimmen, dass die 100 000 Juden in Deutschland in der oeffentlichen Wahrnehmung omnipraesent sind, ob zurecht, sei mal dahingestellt. Gegen den Verdacht, dass sich eine Weltverschwörung gebildet hat habe ich mich immer gewehrt. Einige Indizien sprechen für eine Lobby, aber der Vorwurf wird nur selten konkret untersucht. Auf der anderen Seite muss ich lesen, dass im Auftrag des American Jewish Committee eine dubiose Untersuchung in Auftrag gegeben wurde, die renommierten Zeitungen (FAZ, taz, Spiegel, FR ...) Antisemitismus nachweisen soll:
Einen absurden Höhepunkt erreicht die Art von
Beweisführung in dem Kapitel "Christlich inspirierter
Antijudaismus". Hier hätte sich ein besonders wichtiges
Analysefeld eröffnet, denn antijüdische Stereotype
christlichen Ursprungs sind oft in der Alltagssprache
verwurzelt und denen, die von ihnen Gebrauch machen, oft
nicht bewusst und damit - als Ausdruck latenten
Judenhasses - besonders gefährlich. Die Studie zitiert in
diesem Kapitel einen Satz aus der FAZ: "Wer mit scharfer
Munition auf Kinder schießt, riskiert, jeden Anspruch auf
den Begriff "Sicherheitskraft" zu verwirken."
Schlussfolgerung der Autoren: Hier kann das historische
Wahnbild von jüdischen Ritualmorden an Christenkindern
nahe gelegt werden. Mit Beweisführung hat das nichts, mit
freie Assoziation viel zu tun.
Wäre es nicht interessant, auch eine wissenschaftliche Diskursanalyse proisraelischer Argumente zu veranstalten? Fragt sich bloss, wer diese in Auftrag gibt?
Und bevor jetzt wieder die Antisemitismus-Vorwürfe auf mich einhageln, gebe ich zu bedenken, dass von einem ein für alle mal entkräfteten Vorwurf der jüd. Weltverschwörung vor allem die Juden profitieren würden.
aber du verstehst, worauf ich hinaus will: ein Kind, das aufgestachelt wird, gegen die "grausamen" Besatzer zu kämpfen, wird wohl kaum geläutert werden, wenn es am eigenen Leib erlebt, wie sich die Klischees bewahrheiten.
Um einem gepflegten Aneinander vorbeireden Einhalt zu gebieten, will ich meine Intention noch mal erläutern.
Zuallererst sollten wir, wie alpha vorgeschlagen hat, uns den Titel dieses Threads verinnerlichen.
Zweitens ging es mir nicht um Mitleidhascherei! Ich wollte pointieren, dass das Leben der pal. Kinder von Gewalt dominiert wird. Die von alpha inspirierte Hilfsaktion ist mit dem Argument, es gaebe auch Leid auf der anderen Seite, nicht kaputt zu reden. Hier behauptet doch niemand, dass dort nicht geholfen werden soll. Im übrigen glaube ich, dass die Traumatisierung des gesamten jüdischen Volkes - wenn auch in anderer Weise - bereits stattgefunden hat, jedoch im globaleren Verständnis, wie die Metamorphose vom Talmudjuden zum Muskeljuden (siehe Artikel im entspr. Thread) zeigt. Auch hier ist Hilfe angesagt, professionelle Hilfe!
In Antwort auf:
Es ist völlig Ok das man dem kleinen soviel Angst wie nötig einjagt damit er das nächstemal zuhause bleibt
Robbi, welch sensible Psychologie - Respekt. Der Junge wird von jetzt an klöppelnd hinter dem Sofa sitzen.
Es ist im übrigen eine ungeheuerliche Unterstellung, jeden "Pro-Pali" als Terroristensympathisanten zu diffamieren, wie es oft zwischen den Zeilen oder auch ganz unverhohlen vermittelt wird.
@Michalive
Mir ist nicht ganz klar worauf Du hinauswillst. Du driftest wieder in die Terroristen-Thematik ab, unterfüttert mit hinkenden Vergleichen (Frankreich und Russland hatten Armeen) auf die ich mich aber gar nicht einlassen will, denn hier war gerade eine schöne Initiative am entstehen.
Oder willst Du sagen, die palästinsischen Kinder sind es nicht wert, weil sie allesamt instrumentalisiert werden? Nael schätzt, 70% der Kinder leiden unter traumatischen Erlebnissen.
Selbst wenn sich nach deiner Auffassung die Schuldfrage so einfach auf die Instrumentalisierung reduzieren liesse, bezieht sich das wohl kaum auf alle die leidenden Kinder!?
Beispiel: Töten die Israelis einen Palästinenser ist das Geschrei groß: Massaker, Völkermord bla bla
Na, inzwischen gehen es in die Tausende, davon etliche Zivilisten und aber tausende Verletzte. Aber um zu meiner Frage zurückzukommen, bzw. sie gleich zu beantworten (für mich): Ja, ich würde jedes andere Land kritisieren für ein derartiges Vorgehen!
@michalive
Um deinem Militärfetisch gerecht zu werden, sollte man wohl die Palis aufrüsten, bis sie mit F16-Bombern die terroristische Infrastruktur Israels auslöschen? Wäre zumindest "legitim", aber soll das der Ausbruch aus der Gewaltspirale sein?
Zu den Attentaten: ich glaube inzwischen jeder hat in diesem Forum dazu schon Stellung genommen. Vielleicht kann man einen Extra-Thread einrichten, leicht anzuklicken, damit du
es Dir wieder in Erinnerung rufst, bevor du jemanden bezichtigst, bedingungslos solidarisch mit Terroristen zu sein. Der feine Unterschied ist, Du stehst auf Terrorismus-Bekämpfung, ich auf Terrorismus-Vermeidung.
@Michalive
Mal ne Frage: kannst Du Dir vorstellen, dass Leute, die so pauschal als Antisemiten abgestempelt werden (und den Vorwurf haben dieser Tage eine Menge Israelkritiker zu hören bekommen), dass diese Leute jedes x-beliebige Land mit Kritik bedenken würden, wenn dieses Land sich so aufführen würde, wie es Israel tut!?
die Initiative kann ich nur begrüssen. Erfahrungen, Kontakte, etc. gibt es vielleicht auch von den Freunden Palästinas in Magdeburg: freunde-palaestinas.de, die auch schon Kinderpatenschaften organisiert haben, siehe:
http://dmd.meriones.de/fp/pat1.htm
Wenn ich Deine Postings so lese, wächst in mir die Überzeugung, dass Du die idealen Voraussetzungen für den Job mitbringst
und eine wesentlich bessere Figur als Arafat machen würdest!!!
Sind nicht sowieso bald Wahlen? Und waren wir nicht irgendwann schon zur Erkenntnis gekommen,
dass Frauen in dieser aggressiven Stimmung eher Fortschritte in Richtung Frieden erzielen?
Würde nur noch ein entsprechender Gegenpart auf israelischer Seite fehlen.
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